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High-Tech-Spielzeug sorgt für Furore

Mit der „Tover-Tafel“ können Bewohner mit Handgesten auf einer projizierten Fläche spielen oder malen. Die Folgen sind erstaunlich.

"Meine ganzen Schmerzen sind weg!"

„Meine ganzen Schmerzen sind weg“, ruft eine Bewohnerin lachend mitten im Eifer des Spiels. Zusammen mit ein paar Mitbewohnern sitzt sie an einem Tisch im Wohnbereich des BRK-Seniorenwohnens Buchenau und spielt Fußball. Und da geht richtig die Post ab. Wie die Weltmeister trommeln die Senioren mit beiden Händen auf den Tisch und versuchen, den virtuellen Ball ins virtuelle gegnerische Tor zu schießen. Sie lachen, sie jubeln bei jedem Treffer – und fühlen sich wieder wie mit zwölf Jahren.

Möglich macht das ein an die Zimmerdecke montierter Kasten. Eine Mischung aus Spielekonsole, Videobeamer und Sensor-Paket. Die Tover-Tafel. Tover – mit langem O – ist niederländisch und heißt Zauber. Tafel steht nicht für die Tafel an der Wand, sondern für den Tisch. Und es macht genau das, was es sagt: Es macht aus dem Tisch darunter einen Zaubertisch. Auf dem Senioren spielen, malen oder Musik machen. 30 Programme sind serienmäßig installiert. Die Sensoren im Gerät erfassen die Bewegungen der Spieler und setzen sie als Kommandos um. Playstation ohne Controller.

Nicht nur der Tisch kann als Projektionsfläche genutzt werden, sondern auch der Fußboden. So erscheint ein Mini-Fußballfeld und die Bewohner können mit vollem Körpereinsatz spielen. Somit erzielt man auch einen wichtigen Beitrag für die Balance und die Beweglichkeit.

„Das ist das Highlight hier im Haus“

„Das ist das Highlight hier im Haus“, sagt Einrichtungsleiterin Katharina Müller. „Wir haben das Gerät jetzt ein paar Tage und staunen, was es bewirkt.“ Die Idee dahinter: Auf spielerische Weise Apathie zu durchbrechen. Das funktioniert selbst bei Bewohnern mit fortgeschrittener Demenz. Betreuungsassistentin und Altenpflegerin Andrea Cholewa bestätigt das und erzählt von einer Bewohnerin, die praktisch nicht mehr am Alltag teilgenommen hat. „Sie saß nur noch da und hat gestarrt. Wir hatten den Eindruck, sie kriegt schon gar nicht mehr mit, was um sie herum passiert.“ Aber selbst sie hat mitgespielt und hatte sichtlich Freude. Ein richtiges Erfolgserlebnis. Für sie selbst und für die Fachkräfte.

Ermöglicht wurde die Anschaffung durch die großzügige Spende eines Angehörigen.

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